2022-05-29

50 Jahre UFE - Beinahe ein ganzes Leben Teil 8

Unsere Nachwuchstruppe in den 80-ern.
Noch bestanden B- und C-Gruppe hauptsächlich aus jüngerem „Landsmannschaftsnachwuchs“ und deren Freunden. Wir Tanzleiter besuchten Lehrgänge zum Thema „Wie leite ich eine Kinder- und Jugendgruppe?“ und wir waren im ständigen Austausch miteinander, was das Tanzen für Kids im Alter von 8-15 Jahren interessant machen kann. Es gehörte schon eine Portion Mut dazu, vor allem als Junge, eine Sportart zu wählen, die Jungen und Mädchen gemeinsam betreiben und bei der sie zusammen sind und sich vor allem auch noch anfassen müssen. Mit der Zeit merkten sie aber, dass das durchaus auch gewisse Vorteile und einen gewissen Reiz hatte.
8_Jugendgruppe beim Ausflug Ende 70er.jpgIhr Tanzprogramm wurde dem unseren angepasst, d.h. sie tanzten auch russische und jugoslawische Tänze und bekamen dazu neue Trachten. Sie fuhren mit uns zu Auftritten (ein großer Bus reichte grad so aus). Das bedeutete lange aufbleiben, ohne elterliche Überwachung sein und Auftritte im Rampenlicht wie die „Großen“. Wir Tanzleiter trugen die Verantwortung – das war nicht ohne – aber die Kids waren äußerst diszipliniert, da zahlte sich das gute und z.T. auch strenge Training aus, und wir kamen ohne größere Zwischenfälle durch diese spannende Zeit. Regelmäßige Gruppenausflüge mit der gesamten Gruppe, Hüttenaufenthalte und Freizeiten sorgten dafür, dass wir uns untereinander quer durch die Gruppen kannten.
Wir wollten uns allen die Möglichkeit bieten, über das reine Training hinaus Erfahrungen zu machen, die uns im Leben weiterbringen. Grundlegende Dinge wie Respekt, Höflichkeit in der Ausdrucksweise und Achtung voreinander, Disziplin, Zuverlässigkeit und Rücksicht gehörten ebenso dazu wie die Tatsache, dass wir aufeinander aufpassten.
Puuhh!! Das klingt jetzt wie Klosterschüler, aber über all diesen hehren Zielen stand und steht bis heute eine Mordsgaudi und ein Riesenspaß, den wir miteinander hatten und noch haben.
Ehemalige Tänzer und vor allem Tänzerinnen erzählen noch heute, wie sie als Kinder und Jugendliche immer früh daheim sein mussten und nicht allein fort durften. Waren sie aber mit der Tanzgruppe unterwegs, sei es zu Auftritten oder privaten Feiern, gab es diese Einschränkungen nicht, wir passten ja aufeinander auf – und gepetzt haben wir auch nicht !!
Sodele, das war ein kleiner Exkurs auf die Innenentwicklung der Gruppe und auf den sozialen Samen, den wir versucht haben zu legen. Wenn ich sehe, dass bis heute junge Tänzerinnen und Tänzer bereit sind, Verantwortung für die Tanzgruppe zu tragen, glaube ich, dass der Samen aufgegangen ist. Ich jedenfalls bin stolz auf euch!
In der nächsten Folge läuten wir wieder mal eine neue Zeit ein mit neuer Tanzrichtung und dann wird auch noch geheiratet.
Bis dahin freut euch schon mal drauf.
Eure Babs

J H - 21:50 @ 50 Jahre